Unterrichtsmaterial zur Karwoche und Christi Himmelfahrt

7.5 Lehrermaterial

Hintergrundinformationen für die Lehrkraft zur Himmelfahrt und zu Gebhardts Wandgemälde „Himmelfahrt Christi“

Himmelfahrt
Am 40. Tag des Osterfestkreises, also 39 Tage nach dem Ostersonntag und zehn Tage vor Pfingsten, feiern Christen Christi Himmelfahrt. Der Festtag fällt immer auf einen Donnerstag, das genaue Datum ist jedoch vom Osterfest abhängig und daher variabel. Der Ursprung dieses Festes geht auf die Apostelgeschichte und das Evangelium des Lukas zurück. Dort wird erzählt, dass Christus sich vierzig Tage nach seiner Auferstehung den Jüngern gezeigt habe, bevor er in den Himmel aufgefahren sei und den Platz zur Rechten Gottes eingenommen habe. An Christi Himmelfahrt gedenkt die Kirche der Aufnahme von Jesus Christus in den Himmel, seines Sieges über den Tod und seiner Rückkehr zu Gott.

„Himmelfahrt Christi“

Das Wandgemälde in der Friedhofskapelle des Düsseldorfer Nordfriedhofs (1910)
Auf einer Wolke stehend, schwebt der auferstandene Jesus über den Köpfen einer andächtigen Menge. Sein purpurner Umhang ist durch die Aufwärtsbewegung stark aufgebauscht. Er hat die Arme weit zu einem Segensgruß geöffnet. Begleitet wird er von zwei Engeln in weißer Kleidung, die dicht vor ihm fliegend, über den Köpfen der Menschen zu sehen sind. Diese Engel stellen, in Anlehnung an die Apostelgeschichte (Apg 1:9ff), die weißgekleideten Männer dar, die den verbliebenen Jüngern den Hinweis auf die künftige Rückkehr Jesu geben.

Die Himmelfahrt Christi wird von einer großen, unübersichtlichen Menschenmenge beobachtet, die sich vor einer Stadt versammelt hat. Im Hintergrund sieht man die Stadtbefestigungen, die auf einer Anhöhe liegen. Diese für Gebhardt typische Massenszene zeigt in vielen Variationen die Reaktionen der Menschen auf das Wunder. Viele Gesichter drücken ungläubiges Staunen aus, verstärkt durch hilflose Gesten wie hochgeworfene Arme oder Hände, die vor den Mündern gehalten werden. Einige knien oder liegen in Anbetung – das Wunder scheint sie buchstäblich zu Boden geworfen zu haben. Andere stehen eng zusammen, um sich gegenseitig Beistand zu leisten. Die ehrfürchtige Menge hat sich in einem Kreis gruppiert, aus dessen Mitte Jesus aufsteigt. Die Personen am vorderen Bildrand drehen dem Betrachter den Rücken zu. Da diese Figuren vom unteren Bildrand abgeschnitten sind, blickt der Betrachter quasi über die Köpfe der vor ihm stehenden Menschen hinweg auf die Himmelfahrt. Die Trauergemeinde auf den Kirchenbänken kann sich so als Teil dieser Menge fühlen. Mit jedem Betrachten wird das Wunder immer wieder neu erlebt, und das tröstende Versprechen der Engel gilt sowohl den Menschen auf dem Bild als auch den Betrachtern (vgl. Gries 1995: 140).

 

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