Unterrichtsmaterial zur Karwoche und Christi Himmelfahrt
3.7 Lehrermaterial
Hintergrundinformationen für die Lehrkraft zum Palmsonntag und zu Gebhardts Gemälde „Einzug in Jerusalem“
Der Palmsonntag
Der Palmsonntag eröffnet die Karwoche. An diesem Tag gedenkt die Kirche des Einzugs Jesu in Jerusalem. Dort begrüßt ihn eine jubelnde Menge, die ihm mit Palmzweigen zuwinkt. Sie legen die Zweige und ihre Kleider vor ihm auf den Boden und bejubeln ihn wie einen König. Doch Jesus weiß bereits, dass er verraten wird und sterben muss. Ebenso sagt er voraus, dass er nach drei Tagen von den Toten auferstehen werde.
Eduard von Gebhardts „Einzug in Jerusalem“ (1863, Öl auf Leinwand, 85 × 95 cm) befindet sich heute im Wuppertaler Von-der-Heydt-Museum. Auf dem Gemälde reitet Jesus in eine rheinische Stadt mit mittelalterlicher Befestigung ein. Auf einem Esel sitzend überragt er die Menge. Mit weit geöffneten Armen segnet er die Menschen.
Die Begrüßung der Bevölkerung wird in einer Reihe von Genreszenen dargestellt: Ein Mädchen winkt am Fenster, Kinder sind erschrocken oder staunen, ein kleiner Hund blickt aufmerksam. Bettler und Krüppel knien nieder (Gries 1995: 131). Um alles sehen zu können, klettert ein Junge auf eine Mauer. Ein Vogel zieht seine Kreise am Himmel. Auf dem Dach des rechten Hauses sind zwei Tauben gelandet – eine graue und eine weiße.
Diese Szenen sind typische Beispiele für Gebhardts humorvolle Verwendung von Charaktertypen, mit denen er die biblischen Geschichten belebte (Gries 1995: 130). An der linken Seite Jesu stehen zwei Frauen, von denen die ältere seine Mutter ist. Im Hintergrund ist eine hügelige Landschaft zu sehen.
Bedeutung der Farben in der christlichen Kirche: weiß, rot, grün, violett, schwarz.
Die liturgische Farbe spiegelt die Bedeutung eines Sonntags wider. In der evangelischen Kirche sind weiß, violett, grün, rot und schwarz die liturgischen Farben, die den Festen im Jahreskreis zugeordnet sind. Die Verwendung der liturgischen Farben wird von den einzelnen Kirchen geregelt. Textilien im sakralen Raum unterscheiden sich von denen im profanen Bereich durch ihre spezielle Funktion, sie dienen der Liturgie. Durch den Wechsel der liturgischen Farben wird der Verlauf des Kirchenjahres im sakralen Raum sichtbar.
In jeder der liturgischen Farben steckt dabei die indirekte, hindeutende Symbolsprache.
Weiß ist die Farbe des ungebrochenen Lichtes, des Glaubens, des Vollkommenen, der Ewigkeit, Unschuld, Reinheit, Wahrheit und Eindeutigkeit. Sie schmückt zu den sogenannten Christusfesten wie Weihnachten, Epiphanias, Ostern, Himmelfahrt sowie Trinitatis den sakralen Raum. Die Assoziationen zur Farbe Weiß wollen mit ihrer symbolischen Wirkung auf Christus hinweisen, der die Mitte des christlichen Glaubens ist; der Anfang und Ende, Beginn und Ziel in Einem ist.
Die Symbolik der Farbe Rot ist geprägt von zwei elementaren Erfahrungen: Rot ist das Blut und Rot ist auch das Feuer. Rot verbindet in seiner symbolischen Wirkung des Blutes mit Lebenskraft und Energie, aber auch mit dem Gedanken an das Blut der Märtyrer.
Feuer vertreibt Kälte, spendet Licht und Wärme; reinigt aber auch, indem es vernichtet. Feuer ist so mächtig, dass nichts widerstehen kann. Rote Paramente schmücken den sakralen Raum zu Pfingsten (dem Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes), am Reformationstag, zur Konfirmation, Kirchweihe, an Kirchentagen sowie Gedenktagen (Stephanus, Peter und Paul).
Als liturgische Farbe ist Violett die Farbe der Stille und Besinnung, Umkehr und Buße, die auf die immer wieder neu nötige Ausrichtung auf Gott hinweisen will. Es ist die Farbe der Fastenzeiten im Advent und vor Ostern sowie am Buß- und Bettag.
Grün ist unter den liturgischen Farben die einfachste und zugleich elementarste. Sie ist die Farbe der gewöhnlichen Sonntage, das heißt, der Sonntage, die keine besonderen Feiertage sind, in denen keine Gedenkgottesdienste gehalten werden. Grün ist die Symbolfarbe des Lebens, des Wachstums, der Hoffnung und der Zuversicht – im übertragenen Sinn auch des Wachstums der Gemeinde.
Schwarz ist die Farbe von Ende, Tod und Trauer. In der christlichen Farbsymbolik wandelt sich die Farbe des Todes: Schwarz ist die Trauer um den irdischen Tod, Weiß ist die Farbe der Auferstehung. Deshalb ist die Kleidung der Trauernden schwarz.