Unterrichtsmaterial zur Karwoche und Christi Himmelfahrt
5.1 Lese- und Hörtext
Lesen Sie den folgenden Text
Jesus wird im Garten Gethsemane auf dem Ölberg gefangen genommen. Dann bringt man ihn zu Pontius Pilatus, dem römischen Statthalter in Jerusalem. Pilatus soll über Jesus urteilen. Die Pharisäer hetzen das Volk auf, und die Menge fordert seinen Tod. Pilatus verurteilt Jesus: Er wird gegeißelt und muss sein Kreuz auf den Hügel Golgatha tragen. Dort wird er ans Kreuz genagelt.
Am Karfreitag gibt es keinen normalen Gottesdienst. Die Glocken schweigen, und die Kirche erinnert an das Leiden und Sterben Jesu. In vielen Gemeinden gibt es an diesem Tag einen Kreuzweg.
„Die Kreuzigung Christi“
Für den Maler Gebhardt war die Kreuzigung Jesu ein wichtiges Thema. 1866 malte er ein großes Bild „Die Kreuzigung“ für die Domkirche in Tallinn. Das Gemälde zeigt Jesus am Kreuz mit drei trauernden Menschen. Maria Magdalena kniet am Fuß des Kreuzes und berührt mit ihrem Gesicht die Waden Jesu. Sie weint und betet.
Jesus schaut auf seine Mutter Maria. Er verabschiedet sich von ihr und vertraut sie Johannes an: „Frau, siehe, das ist dein Sohn!“ und „Siehe, das ist deine Mutter!“ (Joh 19,26–27). Maria wirkt stark und klug. Sie sitzt ruhig und versteht den Sinn von Jesu Tod. Johannes legt seine Hand auf ihre Schulter, um sie zu trösten.
Im Hintergrund sieht man einen einsamen Mann. Es könnte Nikodemus oder Joseph von Arimathäa sein, der sich vom Kreuz abwendet. Der natürliche Hintergrund macht die traurige Stimmung des Bildes noch stärker.
Hören Sie den Text
Der Text wird von Marcus Wetter gelesen.
