Unterrichtsmaterial zur Karwoche und Christi Himmelfahrt
6.5 Lehrermaterial
Hintergrundinformationen für die Lehrkraft zum Karsamstag, Ostersonntag und Ostermontag und sowie zu Gebhardts Gemälde „Christus und die Jünger von Emmaus“
Karsamstag: Die Kirche erwartet die Auferstehung
Am Karsamstag, dem Tag der Grabesruhe, bewacht eine Wache das Grab im Auge, da die Pharisäer befürchten, einer der Jünger könnte den Leichnam stehlen. Christus ersteht am Ostersonntag zu neuem Leben. In der Auferstehung wird allen Gläubigen das neue, ewige Leben geschenkt.
Ostern
Am Ostersonntag feiern die Christen die Auferstehung Jesu, die Karwoche endet mit der Feier der Osternacht. Wann genau Jesus von den Toten auferstanden ist, ist nicht überliefert, es war irgendwann in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Am Morgen kommen einige Frauen, Anhängerinnen Jesu, zum Grab. Plötzlich erscheint ihnen ein Engel, der die frohe Botschaft verkündet: Jesus ist auferstanden. Das Grab ist leer. Aus diesem Grund wird der Osternacht-Gottesdienst vielerorts am frühen Morgen gefeiert.
Christen glauben, dass Jesus Gottes Sohn ist. Das bedeutet, dass Gott in Jesus Mensch geworden ist. Am Kreuz erleidet er unvorstellbare Qualen aus Liebe zu den Menschen, die ihn verraten haben. Doch Jesus besiegt am Ende den Tod. Der Sohn Gottes ist stärker als seine Widersacher. Das gilt auch für seine Botschaft der Gottes- und Nächstenliebe. Sie wird von den Aposteln in die ganze Welt getragen und bewegt bis heute die Menschen.
Der Ostertag beginnt mit der Feier der Osternacht. Am Osterfeuer wird die neue Osterkerze entzündet, deren Licht im Kirchenraum verteilt wird. Bereits zu vorchristlicher Zeit war es üblich, Feuer zu entzünden. Die Christen tun dies ungefähr seit dem Jahr 750. Das Osterfeuer ist ein Symbol für das Licht, das Christus mit seiner Auferstehung in die Dunkelheit dieser Welt bringt.
Der Ostermontag
Der Ostermontag ist der zweite Feiertag des Osterfests. Im Tagesevangelium (Lk 24,13–35) wird die Auferstehung Jesu Christi aus der Perspektive der Emmausjünger erzählt: Zwei Jünger Jesu sind am dritten Tag nach der Kreuzigung aus Jerusalem fortgegangen, um nach Emmaus zurückzukehren. Auf dem Weg dorthin schließt sich ihnen ein dritter, unbekannter Mann an. Dieser hinterfragt die Trauer der beiden und erklärt ihnen schließlich, dass der Messias all das erleiden musste, was die Schrift vorhergesagt hatte. In Emmaus angekommen, laden die Jünger den Mann in die Herberge ein. Er bricht das Brot, und in diesem Moment erkennen sie Jesus, der jedoch vor ihren Augen verschwindet. Sie kehren sofort um, erreichen noch in der Nacht wieder Jerusalem und berichten den dort versammelten Jüngern von ihrem Erlebnis. Das Brotbrechen Jesu mit den beiden Jüngern wird in der Theologie auf die Eucharistie bezogen, die in manchen Konfessionen in Anlehnung an Apg 2,46 auch als „Brotbrechen“ bezeichnet wird.
Christus und die Jünger von Emmaus (1914)
Die Kreuzigung Christi, wie oben bereits erwähnt, war für Gebhardt das wichtigste und ein häufiges Thema seines Schaffens. Daher finden sich in seinem Werk keine Bilder, die die Auferstehung Christi darstellen. Das einzige Gemälde von Gebhardt zum Thema Ostern zeigt das Ereignis des Ostermontags – Christus und die Jünger von Emmaus. Zwei Jünger Jesu, die zwar am Ostertag von der Begegnung der Frauen mit Christus gehört haben, unternehmen den viele Stunden dauernden Fußweg nach Emmaus. Warum, das wissen wir nicht. So gehen sie ihren Weg und reden miteinander. Ein Wanderer, den sie nicht kennen, schließt sich ihnen an, und sie lassen sich von ihm in ein Gespräch verwickeln. Die Wanderer fühlen sich durch seine Worte aufgenommen. Der weiß gekleidete und barfuß laufende Fremde denkt und spricht für sie und nennt einen Gedanken, an dem sie weiterdenken können: War es nicht Gottes Wille, dass der Christus leiden und sterben musste? Er greift einen Gedanken auf, den sie kennen, indem er an die Worte der Propheten erinnert, die dies zuvor schon gesagt hatten. Die auf dem Gemälde dargestellte Natur befindet sich im Vorfrühling, und im Hintergrund ist das Dorf zwischen den Hügeln zu sehen.