Thema 1: Was beinhalten erfolgreiche Projekte zu digitalem studentischem Engagement?

SDCE_clowdIn diesem Thema werden Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Projekten des digitalen studentischen Engagements benannt, um anhand diesen zu verdeutlichen, was den Erfolg eines Projekts zu digitalem studentischem Engagement ausmacht. Zu den Lernzielen dieses Themas gehört ein Verständnis dafür zu entwickeln, was ein gutes Projekt zu digitalem studentischem Engagement kennzeichnet und wie Studierende mit der Planung eines eigenen Projekts zu digitalem studentischem Engagement beginnen können.

 

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Es gibt mehrere Faktoren, die berücksichtigt werden können, sodass Projekte zu digitalem studentischem Engagement zum Erfolg werden und lokalen Gemeinschaften zugutekommen.

Die folgenden Konzepte können dazu beitragen, dass ein Projekt zu digitalem studentischem Engagement bestmögliche Ergebnisse erzielt:

 

Direktes Service und Forschendes Lernen

Direktes Service bedeutet, dass persönliche Zeit und Hingabe in ein Projekt zu digitalem studentischem Engagement investiert werden, um lokale Gemeinschaften in ihren jeweiligen Bedarfen und Problemstellungen mit einer konkreten Dienstleistung zu unterstützen.

Bei Forschendem Lernen geht es darum, mit lokalen Gemeinschaften in Kontakt zu treten und zu erkunden bzw. zu erforschen, in welcher Weise diese von aktuellen sozialen, ökologischen oder wirtschaftlichen Problemen betroffen sind bzw. wie diese Herausforderungen gelöst werden können. Praxisforschung kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

Mit diesen beiden Aspekten kann erreicht werden, dass eine Lösung für ein gesellschaftlich relevantes Problem in einem Projekt zu digitalem studentischem Engagement erarbeitet wird und dass die Praxispartner*innen „hinter dem Projekt stehen“.

 

Interessensvertretung im Bildungsbereich sowie Kompetenzaufbau

Im Rahmen einer Interessensvertretung im Bildungsbereich arbeiten Personen aus unterschiedlichen Sektoren, wie Hochschulen und lokale Gemeinschaften, zusammen, um die Interessen von Personengruppen mit einer weniger starken Stimme zu vertreten (z.B. wohnungslose Menschen). Dies kann zu Interessensvertretung führen, indem im Projekt Möglichkeiten genutzt werden, um Veränderungen durchzusetzen, z. B. durch das Verfassen von Petitionen, der Organisation von Protesten oder dem Schreiben von Briefen, um Unternehmen oder Regierungsvertretungen zu Veränderungen zu bewegen.

Im Rahmen von Kompetenzaufbau werden die Stärken einer lokalen Gemeinschaft ermittelt. Diese werden dann aktiv für die Bearbeitung von Problemstellungen der Gemeinschaft genutzt und eingesetzt.

 

Politisches Engagement und Soziale Verantwortung

Politisches Engagement bedeutet, dass andere ermutigt werden, sich aktiv an demokratischen Prozessen zu beteiligen und sich politisch für gesellschaftliche Anliegen einzusetzen.

Soziale Verantwortung bezieht sich darauf, dass sich alle Handlungen im Verlauf eines Projektes zu digitalem studentischem Engagement positiv und in verantwortungsvoller Weise auf lokale Gemeinschaften auswirken.

 

Spendenaktionen und Beteiligung an Vereinen

Spendenaktionen können dafür sorgen, dass bestimmte Ressourcen, die benötigt werden, denen zugutekommen, die sie auch brauchen (z. B. durch Fundraising von gemeinnützigen Projekten, durch Sach- oder Geldspenden).

Durch die Beteiligung an gemeinnützigen Vereinen können bestimmte Gemeinschaftsprojekte unterstützt werden. Dadurch können Netzwerke aufgebaut werden, die für die Erstellung eines Projektes zu digitalem studentischem Engagement hilfreich sein können.

 

Best-Practice – Das Starter Programm der Universität Tartu

Das Starter Programm der Universität Tartu umfasst eine extra-curriculare Aktivität, bei der Studierende eine unternehmerische Einstellung entwickeln und Unternehmergeist entfacht wird. Es bestand aus einem dreimonatigen Programm, das eine Auftaktveranstaltung, mehrere Schulungen und Workshops, eine Veranstaltung zum Networking, Mentoringsitzungen und eine abschließende Präsentation beinhaltete. Das Programm richtete sich an Studierende, die den Prozess der Entwicklung einer Idee bis hin zur Einführung eines Produkts oder einer Dienstleistung kennen lernen wollten. Während dieses Prozesses erkundeten die Studierenden die Bedürfnis- und Problemlagen in der Praxis und versuchten, dafür Lösungen zu entwickeln. Im Rahmen des Starter Programms arbeiteten die Studierenden-Teams unter der Verwendung von digitaler Technologie und Kommunikationskanälen an ihren Ideen zur Lösung bestimmter sozialer Probleme in Estland. Oftmals entwickelten sie dabei neue digitale Geschäftsideen und kümmerten sich darum, ihre Lösungen in der jeweiligen Praxisgemeinschaft umzusetzen. Das Engagement der Studierenden beschränkte sich also nicht nur auf die Erfindung einer digitalen Lösung für ein soziales Problem in ihrer unmittelbaren Umgebung, sondern in vielen Fällen dienten diese Lösungen direkt der Gemeinschaft.

Weitere Fallstudien (Beispiele) im Handbuch zu digitalem studentischem Engagement

 

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