Thema 3: Crowdfunding für freiwilliges studentisches Engagement

SDCE_clowdDieses Thema behandelt das Konzept des Crowdfunding und geht auf verschiedene Formen der Finanzierung ein, die Studierende nutzen können, um Projekte zu digitalem studentischem Engagement zu verwirklichen. Die Studierende lernen unterschiedliche Plattformen und Tools für Crowdfunding kennen und wie sie diese zur Finanzierung ihrer Projekte einsetzen können.

 

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Was ist Crowdfunding?

Beim Crowdfunding unterstützen viele Menschen (eine „Crowd“) die Finanzierung eines Projektes bzw. eines Produktes. Es kann ein nützlicher Weg sein, eine erste Finanzierung für Projekte, bestimmte Anliegen, Startups oder kleinere Unternehmen zu ermöglichen, indem viele kleine Spendenbeträge von mehreren Menschen gesammelt werden.

Beim Crowdfunding muss ein Projekt oder ein Unternehmen die Crowdfunder davon überzeugen, dass ihr Projekt es wert ist, finanziert zu werden. Die „Kunst des Geschichtenerzählens“ kann dabei sehr hilfreich sein.

Es gibt vier verschiedene Formen von Crowdfunding: Spenden, Kredit, Gegenleistungen und Anteilskäufe.

  1. Spenden: Beim spendenbasierten Crowdfunding erwarten die Unterstützer*innen keine Gegenleistung, sondern spenden aus Interesse und freiwilliger Unterstützung für das Projekt.
  2. Kredit: Eine auf Kredit basierende Spende funktioniert wie eine Kreditvergabe. Die Spender*innen gewähren einen Kredit, der von den Empfänger*innen innerhalb eines bestimmten Zeitraums mit Zinsen zurückgezahlt werden muss.
  3. Gegenleistungen oder Tauschleistungen: Die Spender*innen erhalten eine Gegenleistung für ihre Spende. In der Regel handelt es sich dabei um ein kleines Geschenk wie z. B. ein T-Shirt oder etwas, das mit dem Projekt bzw. dem Unternehmen, das unterstützt wird, in Verbindung steht. Spender*innen können auch das Produkt, deren Herstellung durch die Spende unterstützt wird, als Gegenleistung erhalten. 
  4. Anteilskauf: In einigen Fällen erhalten Spender*innen im Austausch gegen ihre Spende einen Anteil an dem geförderten Unternehmen (das meist in der Höhe des von ihnen gespendeten Betrags).

 

Crowdfunding-Websites

Es ist wichtig, die passende Crowdfunding-Website auszuwählen, damit die für ein Projekt bzw. ein Produkt organisierte Kampagne erfolgreich ist.

Kickstarter ist eine Crowdfunding-Website, die auf Gegenleistungen basiert. Seit der Gründung im Jahr 2009 wurden im Rahmen von Kickstarter Milliardenbeträge für über 100.000 verschiedene Projekte gesammelt. Sobald die gewünschte Geldsumme erreicht ist, werden in der Regel Gegenleistungen, z. B. bestimmte Produkte oder Dienstleistungen an die Spender*innen übermittelt.
Link zu Kickstarter

 

GoFundMe ist eine spendenbasierte Crowdfunding-Website. Obwohl sie in der Regel für wohltätige Zwecke genutzt wird, können auch Unternehmen die Plattform nutzen, um Spenden für ihre Kampagne zu sammeln.
Link zu GoFundMe

 

LendingClub ist eine auf Fremdleihen basierte Crowdfunding-Website. Sie nutzt die Methode der „Peer-to-Peer-Kreditvergabe“ und bietet Privatkredite und Finanzierungen für kleine Unternehmen über einen Zeitraum von 3 bis 5 Jahren an.
Link zu LendingClub

 

Hubbub arbeitet mit Hochschulen zusammen und bietet sich besonders für Crowdfunding für Studierenden- und Alumniprojekte an. Studierende können durch die Verwendung von Hubbub eine Reihe von unternehmerischen Kompetenzen entwickeln: Von der Erstellung des Crowdfunding-Pitches bis hin zur Verbreitung des Projektes in unterschiedlichen Kommunikationskanälen, der gesamte Prozess bietet Lernmöglichkeiten in Sachen Marketing.
Link zu Hubbub

 

Hubbub verfolgt zwei Ziele:

  1. Hubbub bietet digitale Fundraising-Lösungen für den Bildungs- und Non-Profit-Sektor an und möchte Organisationen dabei helfen, Crowdfunding-Kampagnen über Mobilgeräte, das Internet und sozialen Medien durchzuführen. 
  2. Hubbub geben Einzelpersonen, die Crowdfunding-Kampagnen für wohltätige Zwecke erstellen wollen, auf ihrer Plattform kostenlos Anleitung (https://www.hubbub.net/solutions/crowdfunding

 

Tipps für erfolgreiches Crowdfunding

1. Eine erfolgreiche Kampagne besticht mit einer guten Geschichte. Menschen sind dann bereit, in eine Kampagne zu investieren, wenn sie diese ansprechend, interessant und nützlich finden. Mit einer originellen Geschichte zur Kampange gelingt es, sich mit dem eigenen Projekt von der Masse abzuheben. Dabei kann es hilfreich sein, verschiedene Plattformen und Socia Media-Websites zu nutzen und z. B. anhand von einem kurzen Video zu erklären, weshalb es Sinn macht und wichtig ist, für die Kampagne zu spenden.

2. Eine klare, transparente und nachvollziehbare Kommunikation ist wichtig. Im Verlauf der Fundraising-Kampagne ist es wichtig, die Unterstützer*innen auf dem Laufenden zu halten. Während des Crowdfundings kann es zu Verzögerungen kommen; daher ist es wichtig, dass die Unterstützer*innen über diese informiert sind. Ebenso sollen nach Beendigung der Fundraising-Kampagne die Unterstützer*innen über die nächsten Schritte im Projekt informiert werden. Durch den laufenden Kontakt bleiben soziale Netzwerke aufrecht.

3. Eine gute Vorbereitung auf die Fundraising-Kampagne ist unverzichtbar. Es ist wenig zielführend, mit der Kampagne ohne Vorbereitung zu starten und davon auszugehen, dass die Geldgeber*innen von selbst auf die Kampagne stoßen werden. Bereits vor dem offiziellen der Start der Kampagne gilt es, auf das bevorstehende Crowdfunding (z. B. auf Social Media-Plattformen) hinzuweisen. Auch Mund-zu-Mund-Propaganda kann für die Kampagne sehr nützlich sein, indem Bekannten und Kolleg*innen von der Kampagne im Vorfeld berichtet wird. Es ist also wichtig, sich ausreichend Zeit für die Planung der Kampagne zu nehmen.

 

In dem folgenden Video wird Anleitung dazu gegeben, wie man eine gute Crowdfunding-Story schreibt:

SDCE_video5-3https://www.youtube.com/watch?v=6fqfQdpYzeQ

 

Schnelltest

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