Thema 2: Wie wirkt digitales studentisches Engagement in Universitäten (und darüber hinaus)?
Lernziel dieses Themas ist es, die Verbindung zwischen bürgerschaftlichem Engagement und digitaler Technologie zu verstehen und Möglichkeiten zu erkennen, wie digitale Technologie für Aktivitäten des bürgerschaftlichen Engagements eingesetzt werden kann.
Studentisches Engagement und Digitalisierung
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie digitale Technologie für Aktivitäten des bürgerschaftlichen Engagements eingesetzt werden kann:
1. Geplante Digitalisierung: Diese Form der Digitalisierung findet dann statt, wenn von Beginn an digitale Tools genutzt werden, um die entsprechenden Aktivitäten durchzuführen.
2. Notwendige Digitalisierung: Diese Form der Digitalisierung findet als Reaktion auf äußerliche Veränderungen statt, wie sie z. B. durch die COVID-19 Pandemie entstanden sind.
Beispiel für geplante Digitalisierung:
Das E-Service-Learning Programm der Universidad Nacional de Educación a Distancia wurde als E-Service-Learning-Projekt auf Basis eines virtuellen Studierendenaustauschs konzipiert. Daran beteiligt waren Studierende aus Spanien der UNED (Universidad Nacional de Educación a Distancia) und Studierende aus Afrika der ENS (Ecole Normale Supérieure) in Benin. Letztere absolvierten die Ausbildung zur Spanischlehrer*in. Die Studierenden trafen sich ausschließlich online. Ziel war es, dass die Studierenden aus Benin ihre mündlichen Spanischkenntnisse verbessern konnten, da sie nicht über die finanziellen Mittel verfügten, um in spanischsprachige Länder zu reisen.
Beispiel für notwendige Digitalisierung:
Im Freiwilligenprojekt der Universität Klagenfurt für die Caritas geht es darum, dass die Studierenden lernen, wie Projektmanagement in der Praxis funktioniert. Die Studierenden beteiligten sich an verschiedenen Projekten; zum Beispiel sammelte eine Projektgruppe Hygieneartikel für die lokale Tagesstätte für obdachlose Personen, eine weitere Projektgruppe beteiligte sich am Recycling von ausrangierten Büchern. Aufgrund der COVID-19 Pandemie mussten die Projekte in eine digitale Umgebung verlagert werden. Eine Projektgruppe plante ursprünglich eine Unterrichtsstunde für Schulkinder über das Bienensterben in der Region zu halten. Anstatt in die Schule zu gehen, erstellten sie für die Kinder einen Film über das Thema.
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